Bei vielen Freelancern sorgt der Gedanke an die Kundengewinnung für schlaflose Nächte oder sogar Magenkrämpfe. Denn Kundenakquise ist nicht jedermanns Sache! Dabei ist die Frage danach, wo und wie neue Aufträge generiert werden können, genauso essenziell wie die nach der eigenen Entlohnung. In diesem Artikel wollen wir uns der Frage widmen, wie du als Freelancer neue Kunden gewinnen kannst, ohne dich dabei unter Wert zu verkaufen.
Die Frage aller Fragen: Wie gewinne ich als Freelancer neue Kunden?
Viele Angestellte können die Probleme von Selbstständigen nicht nachvollziehen: Was haben die nur immer mit ihren Kunden und Projekten? Schließlich sind die Auftragsbücher doch voll. Doch leider ist nichts für die Ewigkeit. Irgendwann endet jedes Projekt. Und genau das Wissen darum treibt einen Freelancer um und lässt ihn beständig nach neuen Kunden Ausschau halten. Welche Möglichkeiten gibt es dafür? Zunächst einmal natürlich Jobbörsen. Dort kannst du als Freelancer sehr einfach neue Kunden gewinnen. Doch dabei musst du zwei Sachen beachten:
- Du bist nicht allein.
- Viele Auftraggeber sind der Meinung, dass Freelancer ihre Arbeit nur nebenbei oder gar schwarz machen und daher begeistert Hurra rufen, wenn ihnen ein Angebot mit acht Euro Stundenlohn, oder zwei Cent Wortpreis gemacht wird.
Vor allem in der Anfangszeit kann es für Freelancer, egal ob Texter, virtueller Assistent, Grafiker oder IT-Profi (um nur einige zu nennen), sehr schwierig sein, neue Kunden zu gewinnen. In dieser Situation muss man über seinen eigenen Schatten springen und, bildlich gesprochen, an den Türen potenzieller Kunden klingeln. Mit anderen Worten: Du musst Kundenakquise betreiben. Denn es wird nur sehr selten passieren, dass dir ein Neukunde einfach so in den Schoß fällt. Für die Kundengewinnung gibt es ein paar hilfreiche Tipps:
1. Bau dir als Freelancer ein Netzwerk in deinem Arbeitsgebiet auf
Um dir ein Netzwerk aufzubauen, sind Social Media enorm nützlich. Daneben kannst du auch einfach im Internet eine Suche starten und dir Personen anzeigen lassen, die im selben Bereich wie du tätig sind. Vor allem bei sehr speziellen Nischenbranchen kann dies hilfreich sein. Denn Experten sind meist nicht ohne Weiteres inmitten einer Facebook-Gruppe zu finden. Nimm dann allen Mut zusammen und schreibe diese Leute an. Besonders als „Anfänger“ wird dir der eine oder andere Kollege gerne behilflich sein und dir Tipps geben, auf welchen Blogs oder Seiten du aktiv werden solltest. Ehe du nun aber wie wild alle Freelancer anschreibst, die du bei Google finden kannst, solltest du ein paar weitere Dinge beachten:
● Erwarte nicht, dass dir jeder antwortet und dir womöglich auch gleich Aufträge zuschustert.
● Tritt seriös auf und beweise, dass du diese Arbeit nicht einfach mal so im Vorbeigehen erledigen möchtest, sondern wirklich ein ernsthaftes Business betreibst.
● Verweise möglichst auf Referenzen.
● Frage bei Bedarf höflich um Rat.
2. Bilde dich weiter
Auch durch Fortbildungen kannst du als Freelancer neue Kunden gewinnen. Zum einen öffnet dir die Erweiterung deiner Kompetenzen die Türen zu mehr Stellenangeboten. Zum anderen lernst du, vor allem bei Webinaren oder Seminaren, zahlreiche neue Leute kennen, die im gleichen Bereich tätig sind wie du. Im Grunde genommen kann diese Art der Kundenakquise als eine andere Form des Networkings angesehen werden.
Jeder, der schon einmal an einer Weiterbildung teilgenommen hat, wird bestätigen, dass irgendwann immer ein und derselbe Satz fällt: „Was machst du eigentlich?“ Schon kommt man ins Gespräch, kann über seine Arbeit erzählen und hat womöglich gleich einen neuen Interessenten.
Stell dir einmal vor, du besuchst als Texter ein Seminar zum Thema Arbeiten mit WordPress, Artikelpflege, Produkte einstellen etc. Du kommst ins Gespräch mit deinem Sitznachbarn und es stellt sich heraus, dass er gerade dabei ist, ein Blog aufzuziehen, aber noch keinen guten Texter gefunden hat – womöglich hast du gerade in diesem Moment einen neuen Kunden für dich als Freelancer gewonnen.
3. Telefoniere, was das Zeug hält
Warum solltest du telefonieren, wenn du doch auch eine E‑Mail schreiben kannst? Weil so gut wie jedes interessante Unternehmen tagtäglich per E‑Mail von Freelancern kontaktiert wird. Aber die wenigsten dieser Selbstständigen ergreifen die Chance, ein bis zwei Tage später zusätzlich anzurufen. Dabei hat dies viele Vorteile:
● Mit dieser Aktion zeigst du ehrliches Interesse an der Firma und dem Kunden.
● Du zeigst, dass dir deine Arbeit wichtig ist und du sie nicht nur so, aus Jux und Tollerei erledigst.
● Du kannst von dir erzählen.
● Du stichst aus der breiten Masse hervor.
Überdies erfährst du gleich, ob das Unternehmen überhaupt mit Selbstständigen zusammenarbeitet oder nicht. Hast du Skrupel, einfach so, mir nichts dir nichts in einer fremden Firma anzurufen? Dann stell dir folgende Frage: Was kann denn schon passieren? Mehr als dass du ein „Nein“ oder „kein Interesse“ als Antwort erntest, wird nicht geschehen. Andererseits kann es sein, dass das Unternehmen gerade ein neues Projekt auf die Beine stellt und dafür dringend Unterstützung sucht. Auch wenn diese Form der Kundenakquise zu den unbeliebtesten gehört, kann sie doch sehr effektiv sein, um als Freelancer neue Kunden zu gewinnen.
Als Freelancer neue Kunden gewinnen – nur Mut!
Neue Kunden gewinnst du als Freelancer nicht, wenn du dich in dein stilles Kämmerlein zurückziehst und darauf wartest, dass du gefunden wirst. Du musst selbst aktiv werden. Verkaufe dich aber nicht unter Wert. Denn dann hast du zwar einen neuen Kunden gewonnen, gleichzeitig aber auch Zeit verloren, in der du lukrativere Aufgaben und Aufträge an Land hättest ziehen können.
Dank der genannten Methoden triffst du manchmal auf Auftraggeber, die schon seit Längerem mit dem Gedanken gespielt haben, einen Freelancer zu engagieren, aber nicht wussten wie. Oder sie hatten keine Zeit dafür, eine entsprechende Anzeige zu schalten. Gib dir einen Ruck und werde selbst aktiv. Denn was kann dir schon passieren, außer, dass du womöglich den einen oder anderen neuen Kunden gewinnst?