Mit diesem Stundensatz musst du für eine virtuelle Assistenz rechnen

Die Zeiten haben sich verändert. Früher bist du jeden Tag für deine Arbeit ins Büro gefahren. Heute kannst du diese dank Internet und Digitalisierung bequem von zu Hause aus erledigen. Neben zahlreichen dubiosen Ratschlägen und Tipps, die einem online das schnelle Geld versprechen, findet man auch den ein und anderen seriösen Ratschlag. Dazu gehört unter anderem der Beruf der virtuellen Assistenz.

Dieser in Deutschland noch junge Berufszweig liegt mehr und mehr im Trend. Wohl weil er mit einer der flexibelsten Jobs ist, den es derzeit gibt. Virtuelle Assistenten wählen ihren Arbeitsort selbst und arbeiten ausschließlich remote für ihre Auftraggeber. Neben den vielen Vorzügen der Selbstständigkeit bringt der Beruf aber auch gewisse Schwierigkeiten mit sich. Virtuelle Assistenten müssen eigenständig nach Jobs und Auftraggebern suchen sowie ihren individuellen Stundensatz gut verargumentieren können. Genau hier beginnt es knifflig zu werden. Mit welchem Stundensatz muss man denn als Auftraggeber einer virtuellen Assistenz rechnen? 

Stundensatz virtuelle Assistenz

Die Qualifikationen der virtuellen Assistenz bestimmen ihr Gehalt

Zuerst einmal eines vorweg. Auch wenn im allgemeinen Sprachgebrauch von Gehalt die Rede ist, wäre es bei einer virtuellen Assistenz besser, von Einkommen zu sprechen. Denn ein Gehalt hat jeden Monat eine feste Größe, wohingegen das Einkommen den tatsächlichen Verdienst definiert. Darunter fällt auch der Stunden- oder Tagessatz, nach welchem eine VA in der Regel bezahlt wird.

Damit ein Auftraggeber weiß, ob der veranschlagte Stundensatz für die virtuelle Unterstützung angemessen ist, kann er sich an den jeweiligen Qualifikationen orientieren. Grundsätzlich gibt es für das Berufsbild der virtuellen Assistenz keine Ausbildung oder Zertifikate. Auch ist dieses Arbeitsgebiet für jeden zugänglich. Jedoch gibt es bestimmte Voraussetzungen, die eine VA mitbringen sollte und die sich auch entsprechend auf den Stundensatz auswirken.

Zu den grundlegenden Kompetenzen gehören: 

  • IT-Kenntnisse 
  • Gute Kenntnisse im MS-Office
  • Organisationsgeschick
  • Gutes Zeitmanagement
  • Flexibilität
  • Sehr gute Kenntnisse der deutschen Sprache in Wort und Schrift
  • Zuverlässigkeit
  • Diskretion
  • Schnelle Auffassungsgabe
  • Kundenorientierung
  • Offenheit gegenüber neuen Aufgaben

Aber auch abgeschlossene Ausbildungen, Universitätsabschlüsse und allgemein Berufserfahrung sind mitbestimmend. Eine virtuelle Assistenz kann problemlos einen höheren Stundensatz fordern, wenn sie entsprechende Weiterbildungen vorweisen kann. Dies kann beispielsweise ein Kurs für WordPress sein, eine zusätzliche Fremdsprache, eine Weiterbildung zum Certified SEO Manager, ein allgemeiner Online-Marketing-Kurs, und vieles mehr. 

Weitere Faktoren, die das Gehalt einer virtuellen Assistenz bestimmen

Neben den bereits genannten Fachkompetenzen bestimmen aber noch andere Faktoren den Stundensatz und damit das Einkommen einer virtuellen Assistenz. Dazu gehört beispielsweise die Art der zu erledigenden Arbeit. Hier gilt: Je komplexer das Thema, desto mehr kann eine VA verlangen. Datenrecherche und die Pflege von Kundendaten sind eine reine Fleißarbeit und werden oftmals schon für einen geringen Stundensatz von unter 20 Euro angeboten. Das Verfassen von Blogartikeln hingegen ist anspruchsvoller, da hierfür Kreativität und textliches Geschick nötig sind. Hier sind Stundensätze von über 20 Euro keine Seltenheit. Werden für die Erledigung der Aufgaben spezielle IT-Kenntnisse benötigt, kann eine virtuelle Assistenz auch 40 Euro und mehr pro Stunde abrechnen. Vorausgesetzt natürlich, sie verfügt über die entsprechenden Fachkompetenzen für diese Tätigkeiten. Dies gilt auch für umfangreiche Projekte wie die SEO-Optimierung deiner Homepage oder die Planung eines Firmenevents.

Neben den gewünschten Aufgaben spielen auch folgende Punkte bei der Vergütung einer VA eine Rolle: 

  • Handelt es sich um ein kurzfristig umzusetzendes Projekt, wird nicht selten ein Zuschlag erhoben.
  • Viele VAs unterscheiden zwischen einmaligen Projekten und einer langfristigen Zusammenarbeit. Nicht selten geben sie bei einer langfristigen Zusammenarbeit den ein oder anderen Preisnachlass, der bei einem einmaligen Auftrag nicht möglich ist. 
  • Viele virtuelle Assistenten nutzen irgendwann ihre Unabhängigkeit und arbeiten in fernen Ländern. Damit verbunden sind oftmals niedrigere Lebenshaltungskosten. Das spiegelt sich teilweise auch im Stundensatz einer VA wider. 

Was also verdient eine virtuelle Assistenz?

Wie du siehst, ist der monatliche Verdienst einer virtuellen Assistenz nicht ganz einfach zu bestimmten. Schließlich müssen bei der Festsetzung des Stundensatzes zahlreiche Punkte berücksichtigt werden. Vom Erfahrungsschatz, der Dringlichkeit, dem Anspruch der anfallenden Tätigkeit, der Projektgröße, bis hin zum Verhandlungsgeschick und dem Verhältnis zum Arbeitgeber sowie dem Aufenthaltsort ist hier alles dabei. Schenkt man nur den Anzeigen in einigen Jobportalen Beachtung, kann der Eindruck entstehen, virtuelle Assistenzen arbeiten für zwischen 5 bis 25 Euro je Stunde. Doch bei näherer Betrachtung wird schnell klar, dass eine Vergütung von unter 12 Euro nicht der Realität entsprechen kann. Realistisch ist ein Stundensatz ab 15 Euro aufwärts. Das entspricht einem monatlichen Einkommen von etwa 2.500 Euro bei einer 40-Stunden-Woche.

Je mehr die virtuelle Assistenz aber anbieten kann und je gefragter ihre Fertigkeiten und Kenntnisse sind, desto höher ist auch ihr Stundensatz – berechtigterweise. Zudem gilt die Regel, dass das Einkommen eines Selbstständigen mindestens anderthalb mal höher sein sollte als das im Angestelltenverhältnis.

Denn von den Einnahmen gehen rund 25 % für die Einkommensteuer an das Finanzamt. Gleichzeitig müssen die Krankenversicherung und deine Altersvorsorge selbst bestritten werden. Grundsätzlich gilt: Je besser das Verhandlungsgeschick und das Können, desto höher ist der Verdienst. Laut einer Umfrage von Gehalt.de liegt das durchschnittliche Einkommen einer virtuellen Assistenz bei rund 3.000 bis 3.500 Euro im Monat. 

Fazit – der Stundensatz einer virtuellen Assistenz kann nicht so einfach bestimmt werden

Es gibt unzählige Gehaltstabellen zu den einzelnen Berufen in Deutschland. Sei es Lehrer in Grundschulen, Maurerlehrling, Maurermeister, Elektriker, Fleischer, Mechatroniker und so weiter und so fort. Hier kann jeder Arbeitgeber das entsprechende Gehalt nachlesen. Schwierig wird es jedoch, wenn es sich um neue Berufsfelder handelt. Noch schwieriger, wenn es für die jeweiligen Tätigkeiten keine Empfehlungen gibt, wie das bei einer virtuellen Assistenz der Fall ist. Hier bieten lediglich vergleichbare Arbeiten einen Anhaltspunkt. Ob ein Stundensatz gerechtfertigt ist oder nicht, bestimmen unter anderem die Qualifikationen der VA, die Anforderungen und der Projektumfang. Aber auch die Tatsache, dass das Geld zum Leben reichen muss.

Ein gründlicher Vergleich von seriösen Vermittleragenturen, unabhängigen VAs und Jobportalen belegt aber, dass du mit einem Stundensatz von mindestens 15 Euro für die Arbeit einer virtuellen Assistenz rechnen musst. 

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